Motorboote, ob mit oder ohne Außenborder, erfordern in den meisten Ländern einen Führerschein. Es gibt auch Ausnahmen von der Regel, selbst in Deutschland.
Wer ein Motorboot fahren möchte, der benötigt in der Regel dazu einen Bootsführerschein. Diesen kann man mit theoretischer und praktischere Prüfung nach einigen Stunden Unterricht in Schulen an den großen deutschen Flüssen, zum Beispiel am Rhein und am Main machen. Aber so ganz mit links geht das natürlich nicht. Wie beim Auto müssen eine ganze Reihe von Theoriebögen gelernt werden. Hinzu kommt die Praxiserfahrung. Denn ein Boot steuert sich anders als ein Auto, es hat nämlich kein Bremse. Auch die Vorfahrtsregeln auf den Schifffahrtsstraßen sind andere als auf der Autobahn.
Dabei gibt es riesengroße Unterschiede zwischen den jeweiligen Booten. Die kleinste und gleichzeitig eine der schnellsten Varianten sind die sogenannten Jetskis - kleine Motorräder mit Wasserstrahlantrieb, die mit mehr als 60 Stundenkilometern über das Wasser schießen. Auch für diese Gefährte benötigt man in Deutschland einen Bootsführerschein. Und Vorsicht: es ist längst nicht überall erlaubt, mit den Jetskis herumzuheizen. Schwierigkeiten kann es auch mit der Umweltbehörde beim Betanken geben. Wer Glück hat, der findet in seinem Urlaubsland die Möglichkeit, auch ohne Führerschein ein solches Wassermotorrad zu lenken. Vor 20 Jahren jedenfalls war das noch in Kroatien möglich, aber auch damals schon recht teuer.
Die nächst größere Variante sind Boote mit Außenbordmotor, angefangen von kleinen Ruderbooten mit Motor bis hin zu größeren Jachten. Ab einer bestimmten Bootslänge und Verdrängung sind dann wiederum andere Lizenzen erforderlich. So muss man für Verkehrsschiffe schon ein Kapitänspatent vorweisen. Der normale Sportbootführerschein reicht dafür nicht aus. Ob die Freizeitschiffer auch die donnernden Rennboote, die man oft zwischen Nizza und Monaco auf dem Mittelmeer sieht, die Speedboote, fahren dürfen, müsste geprüft werden. Doch reguliert sich da die Nachfrage schon über den Preis. Denn das Speedbootfahren ist eines der teuersten aber auch gefährlichsten Hobbies.
Ganz ohne Bootsführerschein lassen sich Motorboote auf den holländischen Kanälen, auf den Gewässern der Mecklenburgischen Seenplatte oder im französischen Loire-Gebiet steuern. Dabei handelt es sich um Hausboote, auf denen die ganze Familie Urlaub machen kann: übernachten, kochen und leben. Zum Steuern dieser Motorboote reicht eine Einführung bei der Ausleihe aus.